LU & NO AG, ein Mineralöl-Händler Pleite

Die LU & NO AG, ein Mineralöl-Händler, hat Insolvenz angemeldet, was zu einer der größten Unternehmenspleiten in der österreichischen Geschichte geführt hat. Der Schuldenberg beläuft sich auf mindestens 500 Millionen Euro, mit der Republik Österreich als einem der größten Gläubiger aufgrund ausstehender Mineralölsteuern von rund 320 Millionen Euro.

Wesentliche Informationen zur Insolvenz:

• Hintergrund des Unternehmens: LU & NO AG begann 2016 mit dem Mineralölhandel und expandierte mit Zweigstellen in Hamburg, Amsterdam und Dubai.
• Auswirkungen der Pandemie: Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie und dem historischen Einbruch des Ölpreises verschlechterte sich die Geschäftslage. Das Unternehmen konnte die Mineralölsteuer in Österreich nicht mehr vollständig zahlen, was zu einem hohen Zahlungsrückstand führte.
• Finanzielle Probleme: Trotz monatlicher Ratenzahlungen an das Zollamt und der Pfändung von 15 Bankkonten des Konzerns blieben erhebliche Schulden bestehen.
• Insolvenzverfahren: Die Finanzprokuratur initiierte das Insolvenzverfahren, um eine transparente Aufarbeitung der Ursachen für den Vermögensverfall zu ermöglichen und Haftungsansprüche zu identifizieren.
• Schulden und Gläubiger: Die Insolvenz betrifft Schulden von einer halben Milliarde Euro bei 46 Gläubigern und fünf Dienstnehmern.
• Zukunft der Tochterunternehmen: Auch die Tochterunternehmen in Hamburg und Amsterdam könnten überschuldet und zahlungsunfähig sein.

Die Insolvenz wirft Fragen auf, wie es zu dieser enormen Verschuldung kommen konnte und ob möglicherweise Straftaten vorliegen. Die Situation zeigt die potenziell weitreichenden Auswirkungen von Geschäftsschwierigkeiten in einer global vernetzten Wirtschaft und die Bedeutung effektiver Risikomanagement- und Überwachungspraktiken in großen Unternehmen.