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123-Transporter Insolvenz Kaution weg?

Die Mietwagenfirma 123-Transporter hat Insolvenz angemeldet. Zahlreiche Kundinnen und Kunden in Österreich warten derzeit auf Rückzahlungen ihrer Kautionen – meist Beträge zwischen 500 und 1.000 Euro. In den letzten Wochen sind bei der Arbeiterkammer Österreich viele Anfragen eingelangt, weil Betroffene keine Rückmeldung vom Unternehmen erhalten. Die Pleite sorgt für große Verunsicherung – sowohl bei privaten Mietern als auch bei Geschäftspartnern und Fahrzeuglieferanten.

Nach ersten Angaben wurde das Insolvenzverfahren bereits eingeleitet, ein Masseverwalter soll in Kürze bestellt werden. Damit wird geklärt, wie die offenen Forderungen abgewickelt und welche Gläubiger in welchem Ausmaß berücksichtigt werden. Die geschätzten Passiva liegen bei rund fünf Millionen Euro. Besonders häufig beschweren sich Kundinnen und Kunden über nicht oder verspätet zurückbezahlte Kautionen sowie über Abbuchungen für angebliche Vertragsverstöße. Diese Punkte werden nun im Rahmen der Insolvenz genau geprüft.

Arbeiterkammer unterstützt betroffene Konsumenten

Die Arbeiterkammer Österreich bietet Betroffenen Unterstützung bei der Geltendmachung ihrer Ansprüche an. Ein Musterbrief zur Anmeldung offener Beträge soll bereitgestellt werden, sobald die Kontaktdaten des Masseverwalters veröffentlicht sind. Es wird empfohlen, sämtliche Belege und Zahlungen – insbesondere Kautionsquittungen, Buchungsbestätigungen und Kontoauszüge – sorgfältig zu dokumentieren. Nur so können Forderungen später rechtssicher angemeldet werden. Außerdem sollten unberechtigte Abbuchungen umgehend über die eigene Bank oder den Zahlungsdienstleister reklamiert werden.

Die Insolvenz von 123-Transporter zeigt erneut, wie riskant rein digitale Mietplattformen ohne klare physische Anlaufstelle sein können. Besonders in der Transportbranche ist Transparenz bei Kautionen und Vertragsbedingungen entscheidend, um Vertrauen aufzubauen. Viele Kundinnen und Kunden berichten, dass die Kommunikation zuletzt völlig zusammengebrochen sei – Hotline und E-Mail-Kontakt blieben unbeantwortet. Während der Geschäftsbetrieb zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung bereits weitgehend eingestellt war, sind die rechtlichen Nachwirkungen noch nicht absehbar.

Ermittlungen und Unschuldsvermutung

Medienberichten zufolge stehen die Verantwortlichen von 123-Transporter im Fokus der Ermittlungen. Es besteht der Verdacht auf betrügerische Handlungen und mögliche Veruntreuung von Kundengeldern. Die Behörden prüfen derzeit, ob systematisch Kautionen einbehalten oder doppelt verrechnet wurden. Allerdings gilt ausdrücklich die Unschuldsvermutung: Bis zu einer rechtskräftigen gerichtlichen Entscheidung gilt jede beschuldigte Person als unschuldig. Die genauen Ursachen der Insolvenz und etwaige strafrechtliche Verantwortlichkeiten sind daher noch nicht abschließend geklärt.

Für die Kunden bedeutet das: Sie sollten sich über die offiziellen Informationen zum Insolvenzverfahren auf dem Laufenden halten und ihre Ansprüche fristgerecht anmelden. Erst nach Abschluss des Verfahrens wird klar sein, ob und in welchem Ausmaß Rückzahlungen erfolgen können. Die Arbeiterkammer appelliert an alle Betroffenen, Ruhe zu bewahren und rechtliche Schritte ausschließlich über seriöse Stellen wie den Masseverwalter oder Rechtsberater einzuleiten.

Eckpunkte zur Lage:

Unternehmen: 123 Shared Mobility GmbH / Marke 123-Transporter

Firmensitz: Wien, Österreich

Verfahrensart: Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung

Geschätzte Schulden: rund 5 Millionen Euro

Betroffene Personen: mehrere tausend Kunden

Hinweis: Gegen die Verantwortlichen gilt die Unschuldsvermutung bis zur rechtskräftigen Entscheidung.

Veröffentlicht unter Konkurs Insolvenzen, Österreich

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