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Schneiders Textilien schließt nach Insolvenz

Es ist das Ende einer Ära in der österreichischen Textilbranche: Nur zwei Wochen nach dem Start eines Insolvenzverfahrens hat das Salzburger Traditionsunternehmen Schneiders Textilien die Betriebsschließung verkündet. Dies ist eine Folge des Totalausfalls ihrer Produktionsstandorte in der Ukraine, infolge des dortigen Konflikts. Etwa 100 Mitarbeiter sind von dieser Entwicklung betroffen.

Schließung des Unternehmens

Am Montag hat das Landesgericht Salzburg der Schließung des Unternehmens zugestimmt, wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Dienstag bekanntgab. Eine Fortführung des Unternehmens sei laut der Pressemitteilung nicht darstellbar. Dem Unternehmen fehlt das nötige Geld für die Weiterführung der Produktion. Auch eine teilweise Weiterführung oder der Betrieb einzelner Unternehmensteile war laut dem KSV nicht mehr möglich.

Insolvenz trotz Sanierungsplan

Am 9. Mai war ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden. Das Ziel war, den Betrieb fortzuführen und eine Sanierung über einen Sanierungsplan zu erreichen, der eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren vorsah. Allerdings hat das Unternehmen bereits durch die Covid-Pandemie Umsatzrückgänge verzeichnet. Mit Beginn des Ukrainekriegs kam es zu

Schneiderei Kleider
Schneiderei Kleider

einem Totalausfall der Produktionsstandorte in der Ukraine. Die strengen Covid-Maßnahmen in China führten zudem zu einem Rückgang der Kapazitäten der Lohnnähereien. Die Teuerung im Bereich der Transport-, Rohstoff- und Energiekosten hat die Situation noch weiter verschärft.

Finanzielle Schwierigkeiten

Laut KSV betrugen die Passiva bei Insolvenzeröffnung 13,4 Mio. Euro als Buchwert bzw. 16,7 Mio. Euro als Liquidationswert. Auf der Aktivseite standen 15,9 Mio. Euro (Buchwert) bzw. 2,67 Mio. Euro (Liquidationswert). Die Insolvenz musste laut Aliki Bellou, der Insolvenz- und Landesleiterin des KSV1870, nicht wegen Überschuldung, sondern wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet werden.

Ein Rückblick auf die Geschichte von Schneiders

Schneiders war bekannt für die Herstellung von exklusiver Damen- und Herrenbekleidung im Bereich „Luxury Lifestyle“. Die Produktion erfolgte in ausgelagerten Lohnnähereien. Neben dem Stammhaus in Salzburg verfügte Schneiders über drei weitere Filialen in Salzburg und eine in Wien. Die Tochtergesellschaften betrieben zudem Filialen in Bernau am Chiemsee und einen Showroom in New York. Schneiders war zu 100 Prozent Eigentümer von Amadeus Fashion, Habsburg Kleidermanufaktur, Schneiders Bekleidung Freilassing und Schneiders Salzburg Inc. in New York.

Das Unternehmen, das in den letzten 70 Jahren zu einem der führenden Textilunternehmen in Österreich gewachsen war, wurde bis 2002 von Alfons Schneider geführt,

Veröffentlicht unter Österreich

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