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Schneiders Textilien GmbH

In der Welt der Textilindustrie war die Schneiders Textilien Gesellschaft m.b.H., heute bekannt unter einem anderen Namen, einst ein glänzender Stern. Das Unternehmen, das in den Luxus-Lifestyle-Bereich fiel, spezialisierte sich auf die Herstellung exklusiver Damen- und Herrenbekleidung für den Indoor- und Outdoorbereich mit weltweitem Export. Doch trotz ihrer Expertise und ihres langjährigen Erfolgs, kämpfte die Firma mit finanziellen Schwierigkeiten und musste letztendlich Insolvenz anmelden.

Die Schneiders Textilien Gesellschaft m.b.H. wurde 1954 gegründet und hatte ihren Sitz in Salzburg. Sie betrieb ein Stammhaus und drei weitere Filialen in Salzburg sowie eine Filiale in Wien. Darüber hinaus hatte das Unternehmen Tochtergesellschaften, die Filialen in Bernau am Chiemsee betrieben und einen Showroom in New York hatten. Das Unternehmen war in der Herstellung von sonstiger Oberbekleidung (70%) und im Großhandel mit Textilien (30%) tätig. Die Produktion erfolgte durch externe Lohnnähereien. In ihrer Blütezeit beschäftigte das Unternehmen etwa 104 Mitarbeiter und hatte rund 255 Gläubiger.

Gesellschafterstruktur

Die Geschäftsführung lag in den Händen von Wolfgang Binder, der selbständig vertretungsbefugt war. Die Gesellschafterstruktur bestand aus Wolfgang Binder (45%) und der Peter Wagner GmbH (55%). Darüber hinaus hatte das Unternehmen Beteiligungen an der Amadeus Fashion GmbH, der Habsburg Kleidermanufaktur GmbH, der Schneiders Bekleidung GmbH Freilassing in Deutschland und der Schneiders Salzburg Inc. in New York. Im Jahr 2022 musste das Unternehmen jedoch Insolvenz anmelden und ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde eingeleitet. Die Gründe für die Insolvenz waren vielfältig. Das Unternehmen wurde von den Auswirkungen der Covid-Pandemie hart getroffen und hatte mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. Darüber hinaus sah es sich mit gestiegenen Transport-, Rohstoff- und Energiekosten konfrontiert.

Ukraine Krieg

Ein weiterer schwerwiegender Schlag war der Beginn des Ukraine-Konflikts, der sich unmittelbar auf den Geschäftsbetrieb des Unternehmens auswirkte. Die Ukraine verfügte über einen hohen

Schneiderei
Schneiderei

Anteil an den osteuropäischen Lohnnähkapazitäten und der plötzliche, flächendeckende Totalausfall von langjährigen guten Produktionsstandorten in der Ukraine zwang das Unternehmen, seine Zahlungsunfähigkeit einzugestehen. Trotz der Insolvenz war das Ziel des Unternehmens, den Betrieb fortzuführen und einen Sanierungsplan zu erstellen. Den Gläubigern wurde eine 20%-ige Sanierungsplanquote angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplans, jedoch nicht vor Rechtskraft der Bestätigung.

Die finanziellen Probleme des Unternehmens zeigten sich in den Passiva und Aktiva. Die Passiva betrugen laut Buchwert 13,4 Mio. Euro und laut Liquidationswert 16,17 Mio. Euro. Die Aktiva beliefen sich auf einen Buchwert von 15,9 Mio. Euro und einen Liquidationswert von nur 2,67 Mio. Euro.

Dr. Robert Bukovc, ein Rechtsanwalt, wurde als Insolvenzverwalter bestellt. Seine Aufgabe war es, das Insolvenzverfahren zu leiten und sicherzustellen, dass die Gläubiger so gut wie möglich entschädigt wurden. Die Insolvenz der Schneiders Textilien Gesellschaft m.b.H. ist ein trauriges Kapitel in der Geschichte eines Unternehmens, das einmal ein führender Akteur in der Textilindustrie war. Ihre Geschichte ist ein warnendes Beispiel für die Herausforderungen und Risiken, die Unternehmen in der heutigen globalisierten und volatilen Wirtschaftswelt bewältigen müssen.

Pionier von exklusiver Oberbekleidung

Trotz der Schließung bleibt das Unternehmen in Erinnerung als ein Pionier in der Herstellung von exklusiver Oberbekleidung und ein wichtiger Akteur im Großhandel mit Textilien. Ihr Erbe wird in den vielen Menschen und Unternehmen weiterleben, die von ihren Produkten und ihrem Know-how profitiert haben. Die Zukunft der Mitarbeiter, Kunden und Partner des Unternehmens ist noch ungewiss. Es bleibt zu hoffen, dass die Bemühungen zur Sanierung erfolgreich sind und das Unternehmen eine neue Chance erhält, um sein volles Potenzial auszuschöpfen und weiterhin einen wertvollen Beitrag zur Textilindustrie zu leisten.

Veröffentlicht unter Konkurs Insolvenzen

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